Suche nach Zinsvorteile - Mit Fremdwährungen zu mehr Rendite?

22 Dezember, 2015

Mit einer ersten leichten Anhebung der Leitzinsen hat die Notenbank in den USA am vergangenen Mittwoch eine Zinswende eingeleitet. Werden US-Dollaranlagen damit attraktiver? Fragen Sie sich jetzt: Soll ich in Dollar investieren?

Auf der Suche nach Zinsvorteilen schauen deutsche Anleger auch auf andere Länder und Währungen. Während in Deutschland Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit derzeit nur etwa 0,7 Prozent Rendite pro Jahr abwerfen (in Euro), gibt es in fremden Währungen zum Teil deutlich mehr. Zehnjährige Staatsanleihen der USA zum Beispiel rentieren sich aktuell mit etwa 2,3 Prozent (in Dollar), zehnjährige südafrikanische Staatsanleihen sogar mit über neun Prozent (in Rand). Allerdings erkaufen Sie sich als Anleger Zinsvorteile bei Fremdwährungsanleihen mit einem Währungsrisiko, das Sie nicht unterschätzen sollten.

Fällt der Wechselkurs der fremden Währung, erhalten Sie am Ende einen geringeren Betrag in Euro zurück als Sie ursprünglich eingesetzt haben. Das kann Zinsvorteile schnell dahin schmelzen lassen und zu erheblichen Verlusten führen. So ist beispielsweise der Wechselkurs der norwegischen Krone zum Euro in den vergangenen drei Jahren um fast 30 Prozent gesunken. Der US-Dollar dagegen hat im gleichen Zeitraum um etwa 17 Prozent zum Euro aufgewertet. Hier konnten deutsche Anleger neben höheren Zinsen also auch noch kräftige Währungsgewinne einfahren. Finanzfachleute rechnen damit, dass der Dollar weiteres Aufwertungspotenzial hat. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass die künftige Kursentwicklung von Währungen kaum berechenbar ist. Dennoch können Fremdwährungsanlagen (neben Anleihen auch Aktien) zur Ergänzung und Beimischung im Depot sinnvoll sein. Anleger müssen aber dafür das nötige Risikoverständnis aufbringen. Im Zweifel sollten Sie zuvor ein Gespräch mit Ihrem Berater vereinbaren und sich über Chancen und Risiken informieren lassen. Bundesverband deutscher Banken, J.Topar, www.bankenverband.de

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