EZB-Zinsentscheid: Dauer und Dosis machen das Gift

10 März, 2016

„Es ist vollkommen unnötig, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Geldhahn heute noch weiter aufgedreht hat. Die Notenbank überzeichnet die Deflationsrisiken“,

so Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Aktuell präge vor allem der Ölpreis die Teuerungsrate. Doch der Ölpreis ist im vergangenen Jahr nicht nur um 60 Prozent gesunken, sondern in den letzten vier Wochen auch schon wieder um 40 Prozent gestiegen.

Schlimmer noch sei, dass bereits vor der heutigen Entscheidung negative Zinsen die Ertragslage der Banken und damit deren längerfristige Kreditvergabemöglichkeiten beeinträchtigen. Zudem seien an einigen Anleihemärkten durch die EZB-Käufe Verspannungen und unrealistisch verzerrte Risikopreise zu beobachten. Auch haben Nicht-Euro-Länder reagiert und mit ihrer Geldpolitik gegengesteuert.

Kemmer bekräftigt: „Der Geldmarkt im Euro-Raum ist durch die EZB-Politik faktisch stillgelegt. Wirtschaftsreformen sowie die Sanierung von Bankbilanzen werden verschleppt. Doch auf all diesen Feldern hat die EZB heute noch einmal eine Schippe draufgelegt.“ www.bdb.de
Bundesverband deutscher Banken, Pressekontakt: Dr. Kerstin Altendorf

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