Mehrwertkonten Vergleich: Erhebliche Unterschiede

20 April, 2016

Der aktuelle Vergleich zeigt erhebliche Unterschiede bei den Mehrwertkonten:

Test: Mehrwertkonten 2016

Girokonten mit geldwerten Extras. Was sich für den Verbraucher zunächst einmal gut anhört, hält der Prüfung nicht stand – der Leistungsumfang ist bei der Hälfte der Konten „mangelhaft“. Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, welches im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv die Mehrwertkonten von zehn Finanzinstituten untersucht hat (Sendehinweis: n-tv Ratgeber – Geld, Mittwoch, 20.04.2016, 18:35 Uhr).

Extra-Leistungen nehmen ab
Der Leistungsumfang, also der tatsächliche Mehrwert der untersuchten Konten, ist insgesamt geschrumpft. Vor allem bei Ermäßigungen für Veranstaltungen und Dienstleistungen ging das Angebot der Mehrwertkonten im Vergleich zur Vorstudie 2014 deutlich zurück. Dass dieses Kontomodell dennoch interessant sein kann, zeigt sich eher punktuell. Am häufigsten gibt es für Reiselustige attraktive Vorteile. Ob Buchungsservice, Notfall-Bargeldservice für unterwegs oder eine Rücktrittversicherung – die meisten Konten im Test enthielten Leistungspakete rund ums Reisen. „Man sollte die Girokonten schon genau prüfen, denn die gebotenen Mehrwertservices rechtfertigen längst nicht immer die anfallenden Kosten“, rät Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität.
Mehrwertkonten kostenpflichtig
Bis zu 16 Euro pro Monat kassieren die Finanzinstitute für ihr Mehrwertkonto. Für die vermeintlich günstigsten Konten werden Kontoführungsgebühren zwischen 3,90 Euro und 5,99 Euro erhoben. „Diese Konten sind aber nur auf den ersten Blick günstig. Höhere Kosten fallen hier an anderer Stelle an, zum Beispiel bei den Gebühren für den allgemeinen Zahlungsverkehr oder beim Verlust einer Bankkarte“, warnt Marktforschungsexperte Markus Hamer.
Teils drastisch hohe Sollzinsen
Mit besseren Zinskonditionen sind Mehrwertkonten nicht automatisch verbunden. So fallen teilweise Sollzinsen in erschreckender Höhe an: Einige Banken verlangen für nicht genehmigte Überziehungen des Kontos Zinsen in Höhe von 14,95 Prozent. Habenzinsen zählen jedoch nicht zum Mehrwert der Konten – im Gegenteil: Die Mehrzahl der Institute honorierte das Guthaben gar nicht; der Habenzins beträgt null Prozent.
Die besten Mehrwertkonten
Testsieger ist die Hamburger Sparkasse mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“ für das Konto „HaspaJoker premium“. Ausschlaggebend ist insbesondere das mit Abstand umfangreichste Angebot an Mehrwertservices in vielen Bereichen wie etwa Versicherungen oder Reise. Auch Ermäßigungen im gastronomischen Bereich sowie für Kultur- und Sportveranstaltungen sind inklusive. Im Hinblick auf die Kontokonditionen punktet das Institut unter anderem mit einem vergleichsweise noch moderaten Sollzinssatz von 8,65 Prozent. Auf Rang zwei positioniert sich die Berliner Bank mit dem Mehrwertkonto „BB MAGIC Gold“ (Qualitätsurteil: „gut“). Der Leistungsumfang ist ausgesprochen gut und punktet insbesondere im Versicherungsbereich. Zudem bietet das Unternehmen seinen Kunden die zweitbesten Konditionen. So fallen beispielsweise keine Kosten für den allgemeinen Zahlungsverkehr oder für den Ersatz von Bankkarten an. Rang drei geht an die BW Bank mit dem Konto „BW extend gold“, das ebenfalls das Qualitätsurteil „gut“ erzielt. In puncto Konditionen und Filialservices belegt die Bank Rang zwei, wozu unter anderem das gut ausgebaute Filialnetz und die Zahl der bundesweit kosten- frei nutzbaren Geldautomaten beitragen. Zudem bietet das Konto die im Test umfangreichsten Mehrwertservices im Bereich Ermäßigungen, etwa für Veranstaltungen, in der Gastronomie oder Freizeitparks.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete Girokonten mit Mehrwertservices von zehn bedeutenden regionalen und überregionalen Banken. Der Test setzte sich aus einer Analyse der Produktkonditionen und der Filialservices sowie einer Leistungsbewertung der Mehrwertservices zusammen. Die Erhebung der Daten (Stand: 16.02.2016) erfolgte auf Basis verbindlicher Angaben der Unternehmen, die im Rahmen einer offiziellen Anfrage Stellung nahmen.

Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) verfolgt das Ziel, die Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das Marktforschungsinstitut mit Sitz in Hamburg führt zu diesem Zweck unabhängige Wettbewerbsanalysen und Kundenbefragungen durch. Rund 1.500 geschulte Tester sind in ganz Deutschland im Einsatz. Die Leitung der Forschungsprojekte, bei denen wissenschaftlich anerkannte Methoden und Service-Messverfahren zum Einsatz kommen, obliegt einem Team aus Soziologen, Ökonomen und Psychologen. Dem Verbraucher liefert das Institut wichtige Anhaltspunkte für seine Kaufentscheidungen. Unternehmen gewinnen wertvolle Informationen für das eigene Qualitätsmanagement. Das Deutsche Institut für Service-Qualität arbeitet im Auftrag von renommierten Print-Medien und TV-Sendern; Studien für Unternehmen gehören nicht zum Leistungsspektrum des DISQ. Quelle: Deutsches Institut für Service-Qualität im Auftrag von n-tv, www.disq.de
DISQ Deutsches Institut für Service-Qualität GmbH & Co. KG
Dorotheenstraße 48, 22301 Hamburg

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