Online-Banking: Vorsicht bei Phishing-Mails und Video-Ident-Verfahren

02 März, 2020

Online-Banking in Deutschland ist grundsätzlich sehr sicher. Die Banken haben ihre Schutzmaßnahmen in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert, etwa durch

neue TAN-Verfahren wie die App-TAN. Allerdings werden auch die Methoden der Betrüger immer hinterhältiger. In jüngster Zeit versuchen sie verstärkt, über das Video-Ident-Verfahren an Daten von Bankkunden zu kommen.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor dieser neuen Methode.

Unter einem Vorwand an Video-Ident-Verfahren teilnehmen
Das Video-Ident-Verfahren ist ein Online-Identifizierungsverfahren für die Bestätigung der Identität über einen Video-Anruf. Kreditinstitute nutzen es zum Beispiel für die Online-Kontoeröffnung. Vermehrt nutzen es aber auch Betrüger: Unter einem Vorwand versuchen sie, Verbraucher dazu zu bewegen, persönliche Daten preiszugeben. Mit den erbeuteten Daten können sie unter dem Namen ihrer Opfer etwa Konten bei Banken eröffnen und für kriminelle Zwecke nutzen. Eine Betrugsmethode besteht beispielsweise darin, den Eindruck zu erwecken, dass sich der Verbraucher im Rahmen eines Online-Bewerbungsverfahrens per Video identifizieren müsse, bevor er einen Arbeitsvertrag erhält. Wer Opfer eines Betrugs per Video-Ident-Verfahren geworden ist, sollte sehr schnell handeln. Das Bundeskriminalamt rät dazu, umgehend Anzeige zu erstatten. Der Betrug ist außerdem unverzüglich dem betroffenen Kreditinstitut zu melden und das Konto sperren zu lassen.

Phishing-Mail mit Sicherheitsversprechen
An einem Video-Ident-Verfahren sollte man tatsächlich nur teilnehmen, wenn man bezüglich der Korrektheit absolut sicher ist, meint auch Dr. Olaf Jacobsen vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Daneben häufen sich aber auch Angriffe von Betrügern über klassische Phishing-Mails. Auch diese immer realistischer aussehenden E-Mails verfolgen das Ziel, an persönliche Daten von Bankkunden zu gelangen. "Die Betrüger setzen dabei immer häufiger auf aktuelle brenzlige Themen. In einem akuten Beispiel geht es etwa um mehr Sicherheit im Online-Banking, ein neues Sicherheitssystem und neue AGBs", erklärt Jacobsen. Wer darauf hereinfällt, dem drohe nicht nur die unfreiwillige Weitergabe seiner Zugangsdaten fürs Online-Banking, sondern auch von persönlichen Daten wie Name, Geburtsort, Geburtsdatum, Handynummer und weiteren Zahlungsdaten. "Nutzer sollten deshalb genau hinschauen, bei welchen Nachrichten es sich um Fälschungen handeln könnte", rät der BVR-Experte. Auf den angezeigten Absender solle man sich dabei niemals verlassen, er könne sehr leicht gefälscht werden. djd

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